Diplom-Journalist, Buchautor, Moderator und Dozent
Fokus:
Recherchen zu Geschichten hinter den Geschichten, Whistleblower-Portraits, Reise-Reportagen von Alaska bis Antarktis; Mitglied netzwerk recherche und Deutscher Journalisten-Verband
Kontakt:
Telefon: 0231 222 74 910
Email: hausmann@medienhaus-dortmund.de
Die Kraft des geschriebenen Wortes
Er gehört nicht zu den Lautsprechern der Zunft, ist aber auch kein Leisetreter. Seine Stimme erhebt er dann, wenn ihm eine Sache wichtig scheint. So wie ‘68. Sein Schulzeugnis moniert, er sei „zu still“, doch ausgerechnet die von ihm autoritär erlebte Erziehungsanstalt treibt ihn Seit‘ an Seit‘ mit den Studenten auf die Straße. In Fußgängerzonen seiner Heimatstadt Aachen prangert er die Ausbeutung der Dritten Welt an. Er wirbt für kritischen Umgang mit dem Wegwerfkonsum, verteilt Flugblätter gegen den Vietnamkrieg und nutzt die Schülerzeitung, um mit Mitschülern gegen Dolchstoßlegende und Hurra-Patriotismus seiner Lehrer zu polemisieren. Kurz vor dem Abi fliegt er vom Gymnasium – schulische Kenntnisse mangelhaft, persönliche Erkenntnisse umso mehr: Er weiß nun um die Kraft von Gemeinschaft und geschriebenem Wort mit einer klaren Haltung.
Mit solchen Werten im Gepäck heuert er bei den „Aachener Nachrichten“ an, volontiert und wird Journalist, um „die Welt jeden Tag ein wenig friedvoller, gerechter und humaner“ werden zu lassen, wie er damals noch naiv hofft. Selbst Kriegsdienstverweigerer, schreibt er über Zapfenstreiche, reist im Nahostkonflikt nach Syrien und Libanon, diskutiert mit Soldaten an der Bundeswehrhochschule in München. „Ohne eigene Haltung und Reflexion geht das nicht“, meint der Diplom-Journalist, der die reine Lehre von objektiver Berichterstattung für eine Fiktion hält. Dennoch hat er sich als Zeitschriftenredakteur, Buchautor, im Hörfunk oder als Gutachter vor Gericht und Referent in Aus- und Weiterbildung „um Annäherung an das Ideal bemüht“.
Zudem schätzt Hausmann den Austausch mit Andersdenkenden und gelebte Kollegialität in einem starken Team. „Sonst hätte ich es garantiert nicht 40 Jahre in unterschiedlichen Funktionen im DJV und jeweils 20 Jahre als Verlagsgesellschafter und ‚primus inter pares‘ im Medienhaus geschafft“, erklärt er lächelnd. Dabei sieht der Gründer das Medienhaus Dortmund auch nach seinem Rückzug gut aufgestellt. Er bleibt weiter ansprechbar, falls seine langjährigen Kollegen noch einen Rat vom „elder statesman“ wünschen.